
Von systemisch zu meta-systemisch
Unter systemischer Arbeit versteht man die aktive Berücksichtigung und Einbeziehung der Tatsache, dass der Mensch nicht isoliert als Individuum existiert, sondern immer Teil eines Ganzen, Teil von Systemen ist. Dazu zählen Lebenspartner, Familie, Freunde, Arbeitsumgebungen, etc.
Im Coaching – Verzeihung, im Leben – ist das von fundamentaler Bedeutung, denn problembehaftete Zustände hängen immer mit Kontexten zusammen. Kontexte bzw. Systeme leben und entwickeln sich über Interaktionen, welche wiederum Regeln folgen (Ordnungen, Muster). Unter Interaktionen fasse ich auch Gefühle, Gedanken, Intentionen und Verhalten zusammen.
Die Betrachtung der Sichtweise einer anderen Person, zu welcher die Beziehung womöglich als schwierig bezeichnet wird, ist bereits systemische Arbeit: ich berücksichtige dabei das System zwischen mir und dieser anderen Person (ich + Du = wir). Im Unternehmenskontext oder in Familien wird es aufwändiger, da viele Systemelemente und viele Systeme miteinander interagieren und in Wechselwirkung stehen. Die folgende Grafik dient für verschiedene „Systemebenen“, also auf Individuen bezogen wie auch auf Systeme wie z.B. Staaten.

In der systemischen Arbeit werden weitere, relevante Systeme und Subsysteme berücksichtigt; häufig allerdings nicht in (notwendigen) hierarchischen Einordnungen. In der Psychologie sind das häufig frühere Systeme wie das Herkunftsfamiliensystem – das war und bleibt eine Form des „Früheren“, hat seine Bedeutung und braucht Berücksichtigung. Subsysteme einer Familie können alle Geschwister unter sich sein. In der Kommunikation spricht man von Sender-Empfänger als System (für Indiviual-, Gruppen- oder Massenkommunikation); die Systemschneidung funktioniert auch für Unternehmen und kann über Differenzierungen und Dimensionierungen unterschiedliche Komplexität umfassen.
Das geht „in uns“ weiter, denn auch unser Innenleben lässt sich systemisch betrachten, so dass sich „ein Teil von mir auf die Zusammenarbeit mit Dir freut“. Hier ist vom Anteilemodel, Ego States, dem innerern Team oder ähnlichen Systemkonzepten die Rede. Letztlich ist das eine andere Spielart und Sichtweise auf die fraktale Natur und Ordnung des Lebens mit diesmal internen Referenzen. Während das Familiensystem physisch und emotional auch für Außenstehende erlebbar ist, sind Innenansichten rein phänomenologisch, also aus dem individuellen Erleben betrachtbar.
Elemente und Systeme (Fraktale) mit inneren Ordnungen entstehen wachstumshierarchisch, hängen zusammen und wie eine Matrjoschka – hier nach einem physischen Ordnungsprinzip – voneinander ab. Oder denke an Atome, die für sich stehen und gleichzeitig Moleküle bilden. Diese stehen für sich und bilden gleichzeitig Zellen. Diese stehen für sich und bilden Organismen wie Dich und mich. Solche Elemente werden auch Holons genannt. Holons sind autopoietisch (sie bedingen und erhalten sich über ihre Teilganzheit und selbstorganisierte Muster selbst) und streben nach Balance.
Systeme in Systemen in Systemen, inklusive Bedingungen, Rekursion, Reziprozität, Überlappungen, Vererbung und Verschränkung – das beschreibt unsere so genannte Realität auf höherer Metaebene. Bis ich begreife, dass da gleichzeitig nichts ist, doch diese Leere (Pardon, Lehre) hilft erfahrungsgemäß meist nicht. Auch ich neige dazu, das zu vergessen. Doch wo waren wir…
Wir nutzen Modelle, Konzepte, Verfahren, Prozesse, Landkarten, Glaubenssysteme oder welcher Begriff für Dich schlüssig sein mag, um uns das Leben erklärbar und – im jeweiligen Veränderungsrahmen – anders erlebbar zu machen. Jede „Schublade“ ist dabei nur so lange gültig, wie sie nicht widerlegt/falsifiziert wurde, und nur so lange nutzbar, wie sie uns dient.
// Alles existiert in einer Ganzheit, die Teil einer übergeordneten Ganzheit ist. Jede Ganzheit besteht folglich wiederum aus Teilen, die für sich genommen wieder ein Ganzes darstellen.
// Alles ist.
Hinter dem Begriff des meta-systemischen Coachings verbirgt sich der Ansatz, wertungsfrei flexible Modelle, Schubladen, Landkarten und Wahrnehmungen zu nutzen. Entwicklungsziel ist, die Fraktale, die Muster, die Ordnungen hinter den Modellkonstrukten im „Problemkontext“ zu erkennen und erleben zu lernen; ein Systemerleben für Bewusstseinsprozesse und Meta-Wahrnehmung in höherer Ganzheit zu schaffen. Das kann kognitives Denken, Emotionen oder verschiedene Wahrnehmungen unserer Sinne inklusive körperlichem Spüren beinhalten (Menschen, die Synästhesie erleben, berichten von zeitgleichen und konvergierenden Sinneswahrnehmungen). Generalisiert ausgedrückt: Es geht darum, (das) Fraktal zu erleben. Auch das ist nicht „die Lösung„, ent-wickelt uns jedoch weiter.
Gemeinsam klären wir Deinen Ausgangspunkt, Themen, und Motivation, damit der Auftrag mir bzw. uns gegenüber klar ist. Du formulierst Dein Ziel. Ich bzw. wir begleiten Dich dabei.
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